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Gedichte und Kurzgeschichten

*****ber Paar
912 Beiträge
Advent
Advent ist,
wenn Kinderaugen wieder zu strahlen beginnen und
wir uns anstecken lassen von der Vorfreude auf Weihnachten.

Gudrun Kropp
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Weihnachtsmaus
Wo ist sie denn, die Weihnachtsmaus?
huscht ganz geschwind von Haus zu Haus.

Nascht hier und da von dem Gebäck
und schaut man hin, dann ist sie weg.

Schon seltsam mit der Weihnachtsmaus,
man sieht sie nicht tagein, tagaus.

Doch geht es dann auf Weihnacht zu,
lässt sie die Plätzchen nicht in Ruh‘.

Der Schwund ist groß, das kann man sagen,
und hört die Bäckerinnen klagen.

Und selbst die Miez‘ liegt auf der Lauer
ist danach aber auch nicht schlauer.

So ist’s schon immer, Jahr für Jahr,
und eines ist ganz sonnenklar:

Wenn’s Weihnacht wird bei uns Zuhaus,
dann ist sie da, die Weihnachtsmaus
*****ajo Paar
238.289 Beiträge
Theodor Storm (Weihnachtsgedichte)
Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern hernieder lacht;
Es brennt der Baum, ein süß' Gedüfte
Durchschwimmet träumerisch die Lüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muss ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl's, ein Wunder ist geschehn
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wenn Du immer wieder das tust,
was Du immer schon getan hast,
dann wirst Du immer wieder das bekommen,
was Du immer schon bekommen hast.
Wenn Du etwas anderes haben willst,
musst Du etwas anderes tun!
Und wenn das, was Du tust, Dich nicht weiterbringt,
dann tu etwas völlig Anderes –
statt mehr vom gleichen Falschen!

Paul Watzlawick
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Alles hastet nach Genüssen,
Will den Freudenbecher leeren.
Jugend läßt sich nicht das Küssen,
Alter nicht das Trinken wehren.

Doch willst du die Süße nippen
Dieser ganzen Erdenrunde:
Küß' mit den berauschten Lippen,
Trink' mit dem geküßten Munde!

Unbekannt
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Kuss

Auf die Hände küsst die Achtung,
Freundschaft auf die offne Stirne,
Auf die Wange Wohlgefallen,
Selge Liebe auf den Mund;
Aufs geschlossne Aug die Sehnsucht,
In die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
Überall sonst hin Raserei.

Franz Grillparzer
*****ajo Paar
238.289 Beiträge
Säugling in Stall gefunden
Polizei und Jugendamt ermitteln - Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

BETHLEHEM, JUDÄA, dpa - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle



Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen. In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe."

Autor: unbekannt
*****ajo Paar
238.289 Beiträge
DIE GANS
Längs der Straße und für sich allein
wackelt sie im Mittagssonnenschein.
Einmal nur, den andern nah zu sein,
blieb sie stehen, zweimal aufzuschrein.

Scheune steht, in tiefen Schlaf gebannt,
hört den Kalk nicht rieseln, nicht den Sand
von der heißen, von der alten Wand.
Kommt ein Steinchen nicht vom Dach gerannt?

Kommt gerannt und springt und klopft im Sprunge
an den Federkopf. Die Füße stocken,
und die Augen, Augen starren bang.

Nur geduckt, schon liegt's. Mit neuem Schwunge,
kurzem Schwanzesfächeln, unerschrocken,
wackelnd geht's die Sommerwelt entlang.

Franz Janowitz
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Eifersüchtige Klage eines Abreisenden

Ein Mensch fährt ab und ist wie nie gewesen:
beim Abendmahl sitzt schon ein andrer da.
Vielleicht hat meinen Namen noch gelesen,
wer dann gelangweilt in das Gastbuch sah.
Die Kellnerin, die gestern mich verwöhnte,
ist heut' von dem, der nach mir kam, beglückt,
und mit dem Strauß, der meinen Platz verschönte,
hat sie des neuen Kunden Tisch geschmückt.
Wie dumm der Wirt jetzt um den Fremden dienert
Willfährig schluckt er jeden Dialekt,
ob einer waterkantert oder wienert -
er hält den seinen sehr diskret versteckt.
Ihm fließt für jeden Honig von der Lippe,
ein Titel wird dem Zahler gern verliehn.
Schon grüßt der Zeitungsmann die neue Sippe,
dem ich noch gestern unersetzlich schien.
Natürlich ist die neue Schar aus Sachsen
und, wenn es schlimmer trifft, aus Yankeeland,
stets aufgelegt zu allzu lauten Faxen,
im andern Fall: langweilig, arrogant.
Sie herrscht im Raum, der gestern mir gehörte,
beschlagnahmt meine Zeitung, meinen Wein,
und was mich gestern schon ungreifbar störte,
kann ihre Ankunft nur gewesen sein.
Jetzt hat sie meinen Namen auch gelesen
und macht im Gästebuch ein Eselsohr.
Ein Mensch fährt ab und ist wie nie gewesen,
und wo du fehlst, springt gleich ein andrer vor
********r100 Mann
1.355 Beiträge
Der taucher
Drei haie bekam ein Taucher zu Gesicht,
Zwei entkam er


Einen nicht.
*****ajo Paar
238.289 Beiträge
Ich weiß nicht
ob Ihr es schon wisst,
der Weihnachtsmann wird schwer vermisst.
Er saß auf seinem Hightech-Schlitten
und ist zur Südsee abgeritten,
das jedenfalls behauptet man,
nun muss wohl jemand anders ran.


Verfasser unbekannt
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Weihnachtsblues

Das Fest ist auf den Hund gekommen,
sagt Tante Käthe.
Da wird man nur noch ausgenommen,
sagt Tante Käthe.
Ach, Weihnachten ist kein Genuss mehr,
sagt Tante Käthe,
dazu hab ich jetzt keine Lust mehr,
sagt Tante Käthe.

Es dreht sich alles nur noch um das Schenken.
Man sollte doch zum Fest an andre Dinge denken.
An Nächstenliebe beispielsweise zu den Armen,
doch der Konsum kennt ja bekanntlich kein Erbarmen.

Nein, im Advent geht man im Kaufgewühl fast unter,
und all das zieht mich jedes Jahr unheimlich runter.
Ich für mein Teil mach diesen Rummel nicht mehr mit:
ich fliege dieses Jahr zum Shoppen nach Madrid! *haumichwech*

Renate Eggert-Schwarten
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Närrisches Spiel in drei Küssen

Sie hatte kaum noch Wäsche an,
Und durch das Fenster warf ein Baum
Aus halber Höhe rosa Schaum
Und Duft herein. Der Mond begann.

Sie saß im Sessel wie der Mond so blank,
Verschämt die Arme auf der jungen Brust.
Die kleinen Füße wippten unbewußt
Den Takt der Lust, mein Herz schlug fieberkrank.

Ein blauer Schatten schoß vom Laubgewirr
Herunter, traf des Leibes Elfenbein
Und stand erschrocken irr
Wie ein Insekt auf spiegelweißem Stein.

Ich küsste meiner Dame heiß
Der feinen Knöchel Muskelspiel
Und war noch weit von meinem Ziel;
Sie lachte: "Du, um keinen Preis."

Die schmalen Fesseln zogen sich,
Husch, in den roten Plüsch zurück,
Ich fühlte ihre Fingerspitzen im Genick
Wie Nesselgift, Insektenstich.

Sie schloß die Augen schreckhaft zu
Beim nächsten Kusse auf das Knie,
Ihr schmales Schlangenzünglein schrie:
"Wagt sich dein Mund noch weiter, du,

Dann beiß ich dich!?" Mein Mund, im Zug
War schneller und entdeckte in dem Tal
Der Brüste das blutrote Muttermal
Und das war ihr zuletzt noch nicht genug.

Sie hatte nichts als nur die Haut noch an,
Und durch das Fenster warf ein Baum,
Als freue es auch ihn, aus rosa Schaum
Ein Seidenpfühl herein. Und Gott begann.

Arthur Rimbaud (1854 - 1891), Jean Nicolas Arthur Rimbaud, französischer Wegbereiter zum Symbolismus und Lyriker
*****ajo Paar
238.289 Beiträge
Feiertage


Mutter ist nervös
Vater ist nervös
Kind ist nervös
Oma ist nervös

Oma ist gekommen
um Mutter zu helfen
Vater hat gesagt
sei nicht nötig gewesen

Kind steht im Weg
Mutter steht im Weg
Oma steht im Weg
Vater steht im Weg

Alle ham geschafft
mit allerletzter Kraft

Vater hat gebadet
Mutter hat gebadet
Kind hat gebadet
Oma hat gebadet

Alle ham gepackt
Und alle sind gerannt
Und schließlich hat
Der Baum gebrannt

Mutter ist gerührt
Vater ist gerührt
Kind ist gerührt
Oma ist gerührt

Und dann werden
Die Pakete aufgeschnürt

Mutter ist gekränkt
Vater ist gekränkt
Kind ist gekränkt
Oma ist gekränkt

Denn jeder hat dem anderen
Was Falsches geschenkt

Schwiegertochter kommt
Patentante kommt
Lieblingsbruder kommt
Großneffe kommt

Kuchen ist zu süß
Plätzchen sind zu süß
Marzipan ist zu süß
Und der Baum ist mies

Mutter ist beleidigt
Vater ist beleidigt
Kind ist beleidigt
Oma ist beleidigt

Friede auf Erden
Und den Menschen ein Unbehagen

Vater hats am Magen
Mutter hats am Magen
Kind hats am Magen
Oma hats am Magen

Kann nichts mehr vertragen
Nach all diesen Tagen

Mutter ist allein
Vater ist allein
Kind ist allein
Oma ist allein
Alle sind allein

Doch an Ostern
Wollen alle
In jedem Falle
Wieder zusammensein.

Verfasser: Hans Dieter Hüsch
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zeit schenken

Allseits sieht man Menschen hetzten,
Durch die Ladengänge wetzen,
Unsicher, ob alle schätzen,
Was der Anlass ist.

Schnell noch die Krawatte kaufen,
Computerspiele, laufend laufen,
Ohrringe und Silberketten
Und Tonnen edlen Festtagsessens.

Doch was zählt sind nicht die Dinge,
Sondern seine Zeit verbringen
Mit den meistgeliebten Menschen,
Ihnen seine Zeit zu schenken
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hartnäckig weiter fließt die Zeit,
die Zukunft wird Vergangenheit.
Aus einem großen Reservoir
ins andre rieselt Jahr um Jahr.

Wilhelm Busch (1832 - 1908)
******848 Paar
7.553 Beiträge
Gruppen-Mod 
Spitzen-Nacht

Hinter einem Tuch aus Spitze
verberg ich meinen Körper fast.
Nichts ist so wie ich’s gern hätte,
zu viele Pfunde, zuviel Ballast.

Vernehm dein Lächeln, deine Freude,
auch deinen Fragezeichen-Blick.
Belustigt funkeln deine Augen,
schamhaft schaue ich zurück.

Spielerisch küsst deine Zunge,
kreist und forscht in meinem Mund.
Deine Hände gleiten zaghaft
über meines Leibes Rund.

Du nimmst das Tuch in deine Hände,
presst es mir fest auf meine Haut.
Es wölben Hügel sich und Knospen
durch Spitzen dir sich hin vertraut.

Du hast erotisch mich gewandet,
viel schöner als beim nackten Sein
gleite ich glücklich dich begehrend
in uns’re „Spitzennacht“ hinein.


© Schlossfee 29.07.2007

Autor: Helga Boban
Schlossfee
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Genieße mäßig Füll und Segen,
Vernunft sei überall zugegen,
Wo Leben sich des Lebens freut.
Dann ist Vergangenheit beständig,
Das Künftige voraus lebendig,
Der Augenblick ist Ewigkeit.

Johann Wolfgang von Goethe
**********t_nrw Paar
1.305 Beiträge
Augenweide

Augenweide meiner Seele
Glücksgefühl in Menschlichkeit
Sturm im weiten der Gefühle
Anker meines Herzens Schiff

Sonne in den dunklen Tagen
Licht im weiten Horizont
Kraft die mich in sanften Wellen
in den Hafen der Liebe trägt



Autor:  Gerhard Ledwina
**********t_nrw Paar
1.305 Beiträge
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Blick von deinen Augen in die meinen,
Ein Kuß von deinem Mund auf meinem Munde,
Wer davon hat, wie ich, gewisse Kunde,
Mag dem was anders wohl erfreulich scheinen?
Entfernt von dir, entfremdet von den Meinen,
Führ ich stets die Gedanken in die Runde,
Und immer treffen sie auf jene Stunde,
Die einzige; da fang ich an zu weinen.
Die Träne trocknet wieder unversehens:
Er liebt ja, denk ich, her in diese Stille,
Und solltest du nicht in die Ferne reichen?
Vernimm das Lispeln dieses Liebewehens;
Mein einzig Glück auf Erden ist dein Wille,
Dein freundlicher, zu mir; gib mir ein Zeichen!
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Mond
(Heinz Müller)

Er zieht seine Kreise
bei Kälte und Nacht,
es ist der Mond, der Geselle -
er hat die Nacht zum Tag gemacht.

Eine Wolke will ihn ärgern,
kitzelt schelmisch sein Gesicht,
muss niesen der Alte -
na siehst du es nicht!

Jetzt lacht er schallend,
dass es dröhnt,
der Sturm ist es,
der die Wipfel schüttelt und hundertfach tönt.
*****ajo Paar
238.289 Beiträge
Auf der Durchreise

Irgendwann im letzten Jahrhundert besuchte ein Tourist den polnischen Rabbi Hofetz Chaim. Erstaunt sah er, dass der rabbi nur in einem einfachen Zimmer voller Bücher wohnte. Das einzige Mobiliar außer dem Regal waren ein Tisch und eine Bank.

"Rabbi, wo sind Ihre Möbel?" fragte der Tourist.

"Und wo sind Ihre?" entgegnete Hofetz.

"Meine? Aber ich bin nur zu Besuch hier. Ich bin nur auf der Durchreise", erwiderte der Tourist.

"Genau wie ich", sagte der Rabbi.


Verfasser unbekannt
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Unfall

Es sprach das Gehirn erschüttert
Zur Nase: »Du blutest stark!«
Es sagte der Hut verbittert:
»Ich bin total zerknittert
Und war aus Seide gefüttert
Und kostete dreißig Mark!«

Es sagte das Auge verschwommen:
»Ich fühle mich wieder frei.
Das Ganze wird uns gut bekommen;
Das Herz ist nicht entzwei!«

Das Herz sagte: »Sowas kommt vor.
Vor allem aber lebt unser Humor,
Und deshalb werde ich nun
In eurem Namen Gott innig danken,
Wie das die Erschreckten und Kranken –
Leider fast nur die – tun!«
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Das Buch des Lebens

Es gibt ein Buch, das kennt ein jeder,
alle Menschen schreiben mit.
Emotionen, Träume, Wünsche,
alle Wesen, jeder Schritt.

Geburt und Kindsein, Jugend, Alter,
jeder Teil vergeht um Nu.
Auch der Tod ist drin enthalten,
denn auch er gehört dazu.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter,
jedes Jahr das selbe Spiel.
Alles kommt und geht vorbei,
die Zeit hat der Kapitel viel.

Das Vorwort, das ist die Geburt,
der Epilog der Tod.
In einem Teil geht es um Freude,
im nächsten Teil geht es um Not.

Freundschaft ist darin enthalten,
auch Liebe gibt es oder Hass.
Armut, Reichtum, Fleiß und Krankheit,
mal geht's um Unglück mal um Spaß.

Ein Leben kommt, ein Leben geht,
auf Sonnenschein folgt Nacht.
Im Buch des Lebens steht geschrieben,
was den Mensch zum Menschen macht.
Autor: Claudia Henkel
*****458 Paar
6.050 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Fred Endrikat (1890-1942)

Motto

Wie aus des Lebens Schattenseiten
oft bricht ein Sonnenstrahl hervor,
so wirkt beim Mensch in ernsten Zeiten
der echte, goldige Humor.

Weil er für einige Sekunden
den bittren Ernst vergessen macht,
wird rasch ein jedes Herz gesunden,
wenn es mal richtig krank sich lacht.
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